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»Man muss trotzdem stets flexibel bleiben«

Als neuer Chief Operating Officer (COO) koordiniert Dr. Stefan Binnewies die Nutzfahrzeugsparte von Krone im Vorstand der Holding. Im Interview berichtet er, wie er diese neue Aufgabe ausfüllen will und welche Ziele er sich setzt.

Sie sind im Oktober 2019 als COO in den Vorstand der Krone Holding eingestiegen. Wie haben Sie Ihre Zeit im Unternehmen bisher erlebt?
Ich fühle mich sehr wohl. Die starke Familienprägung, klasse Produkte und das wirklich gute Team haben es mir einfach gemacht, hier anzukommen und mich schnell in meine neuen Aufgaben einzufinden.

Welche Erfahrungen, die Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn gemacht haben, können Sie im Unternehmen besonders gut einbringen?
Ich habe in den vergangenen 15 Jahren im Bereich Intralogistik bei führenden Gabelstaplerproduzenten gearbeitet. Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Das sind alles Topunternehmen, die sich aber in den letzten fünf Jahren weiterentwickeln mussten, weil der Markt sich sehr dynamisch verändert hat. Heute gibt es unter den Top 3 im Markt keinen reinen Gabelstaplerproduzenten mehr! Jungheinrich hat sich beispielweise zu einem Systemanbieter für Intralogistik weiterentwickelt – das war eine Notwendigkeit für das Unternehmen. Kion hat mit Dematic den Marktführer für automatische Intralogistiklösungen aufgekauft. Und das alles ist in weniger als zehn Jahren passiert. Ich habe gelernt, dass gute Produkte essenziell sind und eine solide Basis für künftige Entwicklungen sein können. Aber man muss trotzdem stets flexibel bleiben und sich selber als Unternehmen klar ausgerichtet am Kundennutzen weiterentwickeln.

Welche strategische Ausrichtung von Krone sehen Sie für die Zukunft?
Kurzfristig müssen wir uns infolge von Corona für die kommenden drei Jahre sicher darauf einstellen, dass es immer mal wieder passieren kann, dass wir schnell runter- und wieder hochfahren müssen. Abgesehen davon werden wir die Bereiche Service und Digitalisierung noch deutlich stärker ausbauen als heute.
                           

ZUR PERSON

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Dr. Stefan Binnewies,
Jahrgang 1971, ist seit Herbst 2019 Chief Operating Officer (COO) der Krone Holding. Er verantwortet die Nutzfahrzeugsparte sowie die Konzernbereiche strategischer Einkauf, Investitionen, Personal und Recht. Zuvor war Dr. Binnewies neun Jahre für die Jungheinrich AG tätig, zuletzt als Geschäftsführer der Jungheinrich Logistiksysteme.
             

Wie erleben Sie es: Welche Stärken hat das Unternehmen?
Krone ist aus meiner Sicht vor allem eine sehr starke Marke, die eine extrem hohe und vor allem auch sehr emotionale Kundenbindung hat. Der „Krone Way“ macht den Unterschied: näher am Kunden zu sein, Versprechen verlässlich einzuhalten und Herausforderungen auch einzugestehen. Das ist eine gute Grundlage, um gemeinsam mit den Kunden in die Zukunft zu gehen und mit ihnen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Da wir in den Märkten, in denen wir tätig sind, jeweils eine hervorragende Position haben, können wir sie auch aktiv prägen.

Sind Start-ups da nicht viel schneller und werden etablierte Unternehmen überholen?
Nein, definitiv nicht. Ein Start-up muss häufig alles auf eine Karte setzen, ist sehr spezialisiert – das sind wir nicht. Und wir haben ein großes Asset: Unser Trailer ist der Ausgangspunkt der Digitalisierung, und wir werden darauf basierend neue Geschäftsmodelle entwickeln. Allein in Deutschland waren im vergangenen Jahr 90.000 rollende Fahrzeuge von Krone auf der Straße. Durch unseren festen Stand auf dem Markt haben wir die Kraft, die Digitalisierung der Logistik mitzugestalten und zu prägen. Stichwort Evolution: Der Mensch ist auch nicht auf Knopfdruck aufrecht gegangen. Es geht darum, Schritt für Schritt die eigenen Qualitäten und Ressourcen aus der existierenden DNA zu nutzen und sich kontinuierlich gemeinsam mit den Kunden nach vorn zu bewegen. Genau das wird die Stärke von Krone sein. Aber wir müssen dabei auch bereit sein und lernen, mit Start-ups mehr und mehr zusammenzuarbeiten und sie als Partner zu sehen.

Wie wollen Sie persönlich Ihre Arbeit gestalten?
Im Kern geht es darum, Menschen mit auf den Weg zu nehmen. Ich möchte mit dem gesamten Krone-Team darüber nachdenken, wie ein Traileranbieter der Zukunft aussehen kann. Ich möchte den Mut und die Bereitschaft vermitteln, neue Wege zu gehen und Dinge zu versuchen. Mit einer positiven Einstellung kann man meiner Meinung nach die besten Ideen generieren. Denn auch in den Zeiten der Digitalisierung sind es immer noch Menschen, die kreativ sind und Ideen erfolgreich umsetzen.

Foto: Krone

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