Einfach ist besser: Zuwachs für die Box Liner-Familie von Krone
Das neue Universal-Transportchassis punktet mit Dreifach-Ausschub für alle Containerpositionen sowie leichter Bedienbarkeit und geringem Gewicht.
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eicht, aber robust und in vielen verschiedenen Ausführungen zu haben: Die Box Liner geben im hektischen Geschäft des Containertruckings auf jede Transportfrage eine passende Antwort. „Unsere Trailer werden in den großen Containerhäfen flexibel eingesetzt – für schnelle Umfuhren und kurze Binnenverkehre, aber auch im Fernverkehr“, sagt Ulrich Josefowitsch. Der Krone-Produktmanager befasst sich seit vielen Jahren mit den unterschiedlichen Anforderungen seiner Kunden und ist dabei auf einen wichtigen Punkt gestoßen, von dem sie alle betroffen sind: „Vor allem durch die Slotabfertigung müssen sich die Trucker innerhalb kürzester Zeit auf eine oder zwei 20-Fuß-Boxen, einen 40- oder 45-Fuß-Container oder auch auf Kühlcontainer einstellen.“ Denn für flexible Einzelkämpfer und große Flottenbetreiber gilt gleichermaßen: „Das Zeitfenster für die Abfertigung ist in der Regel extrem eng. Wenn das Chassis nicht perfekt und vor allem flexibel mitspielt, gerät die ganze Tourenplanung in Gefahr.“ Wo früher zwischen zwei Transportjobs noch Zeit für einen Wechsel des Trailers war, setzen die Fuhrunternehmer heute auf eine besonders schnelle und unkomplizierte Umrüstung des aufgesattelten Chassis.
Ulrich Josefowitch, ein erfahrener Diplom-Ingenieur für Kraftfahrzeugtechnik, sieht sich in seinem Job als Bindeglied zwischen Kunde, Vertrieb und Konstruktion. Sein Ziel bei der Erweiterung der Box Liner-Palette lautete daher, „genau das Fahrzeug zu entwickeln, das sich unsere Käufer vorgestellt haben“. Mit dem neuen Containerchassis SDC 27 eLTU70, das seit wenigen Monaten in Serie produziert wird, ist Krone genau so eine Neukonstruktion gelungen. „Im Gegensatz zum 20-Fuß-only-Chassis, das weitgehend ausentwickelt ist, haben Universal-Transportchassis noch viel Potenzial“, wie der Experte erklärt. Das neue Krone-Chassis ist eine konsequente Weiterentwicklung des erst 2016 auf der IAA vorgestellten Schwanenhals-Prototyps und nimmt flexibel Container zwischen 20 und 45 Fuß Länge auf. „Bei der Konstruktion haben wir vor allem auf einen modularen Aufbau und eine einfache manuelle Bedienbarkeit großen Wert gelegt“, so Josefowitsch. „Unser Motto hieß: ‚Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?‘“
So lässt sich der Radstand am neuen SDC 27 eLTU70-Chassis mit einer Rastfunktion unkompliziert vorwählen. Die unterschiedlichen Containerpositionen sind farblich gekennzeichnet und finden sich auch am Heckausschub und am optionalen Frontausschub wieder. Die neue Frontverriegelung erlaubt die Fixierung von Containern mit und ohne Tunnel sowie mit schrägen oder geraden Ecken. „Auch den Klapplock haben wir gründlich durchdacht“, berichtet Josefowitsch. Für den Doppelpack aus zwei 20-Fuß-Boxen wird er einfach hochgeschwenkt, bei Nichtgebrauch kann er problemlos in die Parkposition zurückgeklappt werden. „Daher gibt es hier keine losen Teile, bei denen die Verlustgefahr hoch ist“, betont der Ingenieur. Die Krone-Entwickler haben die Schlussleuchten jetzt in den Containerbalken integriert, was Schäden an der Beleuchtungsanlage vorbeugt.
Bei der Konstruktion hat Krone großen Wert auf eine einfache manuelle Bedienbarkeit gelegt.
Auch unter extremen Beladungsbedingungen punktet das neue Chassis: Wenn lediglich ein 20-Fuß-Container an Bord und heckbündig gestaut ist, führt eine verbesserte Lastverteilung zu entspanntem Be- und Entladen an der Rampe. Dafür sorgt die neue Kompaktheckbauweise: Sie bringt bei schweren 20-Fuß-Containern fast eine Tonne zusätzliche Sattellast. Überlange 45-Fuß-Container können mit dem optionalen ausgezogenen Frontausschub ohne Ausnahmegenehmigung transportiert werden. Die Bedienführung für die Chassiseinstellungen beim Wechsel vom heckbündigen Behältertransport über mittige Lagen zu den langen Boxgrößen wurde noch einmal deutlich vereinfacht. Über unterschiedliche Radstände und Ausschubpositionen ist zudem die Anpassung der Lastverteilung an Zwei- oder Dreiachs-Sattelzugmaschinen möglich.
„Die multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten, der modulare Aufbau und das sehr einfache Handling waren uns allerdings noch nicht genug“, blickt Josefowitsch auf die Entwicklungsarbeit zurück, „unseren Kunden ist ein niedriges Eigengewicht sehr wichtig. Deshalb waren wir bei diesem Thema besonders aktiv. Je nach Ausführung und in Abhängigkeit von der Verwendung von hochfesten Stählen beträgt der Nutzlastvorteil gegenüber dem Vorgängermodell nun ganze 500 bis 900 Kilogramm. Die Grundausführung wiegt nämlich nur noch 4,6 Tonnen.“ Auch für das Gewicht des neuen SDC 27 eLTU70 gilt also: Einfache Lösungen können so leicht sein.