E
s gibt für alles eine Lösung“, lautet das Lebensmotto von Fritz Müller. Danach richtet der Transportunternehmer aus Leidenschaft auch seine Unternehmensphilosophie aus. Müller ist Eigentümer und Geschäftsführer der Müller Transporte GmbH im niederösterreichischen Wiener Neudorf sowie der Fedl Kühllogistik GmbH in Kalsdorf in der Steiermark. Nachdem er 1982 die Geschäftsführung übernommen hatte, wandelte er den 1959 als kleines Transportunternehmen gegründeten elterlichen Betrieb schrittweise zum Spezialisten für temperaturgeführte Transporte um. So bekam Müller Transporte die für ein weiteres Wachstum notwendigen modernen Strukturen. Heute verfügt das auf temperaturgeführte Lebensmittel-, Pharma- und Kontraktlogistik ausgerichtete Unternehmen, das seit März auch TAPA-TSR-2017-zertifiziert ist, über 270 Euro-6-Lkws und 300 Trailer. Rund 510 Mitarbeiter verdienen bei Müller ihr täglich Brot.Müllers Portfolio umfasst neben der österreichweiten Distribution von Obst und Gemüse auch Milchlogistik mit Tankfahrzeugen sowie Groupagetransporte aus den Beneluxländern und Deutschland nach Österreich, Ungarn und in die Slowakei. Komplettladungen übernimmt Müller für ganz Europa. Für Pharmatransporte kommen speziell geschulte Fahrer und telematiküberwachte Lkws zum Einsatz. Darüber hinaus setzt Müller für seine Kunden auch komplette Outsourcingprojekte um.
Im Jahr 1989 bezog das Unternehmen das heutige, direkt an der Südautobahn A 2 gelegene Firmengelände in Wiener Neudorf, wo ein Firmenparkplatz für über 200 Lkw-Züge, Auflieger und Fahrer-Pkws errichtet wurde. Gemeinsam mit einem Berater setzte Müller nach und nach weitere Modernisierungsschritte um. Dabei gilt er als genauso traditionsbewusst wie fortschrittlich, ohne jedoch einen aggressiven Expansionskurs zu verfolgen: „Meine Veränderungsbereitschaft zielt mehr auf neue Arbeitsweisen und Technologien ab, die wir entwickeln und nutzen müssen, um am Ball zu bleiben.“
ZUR PERSON
Fritz Müller ist Eigentümer und Geschäftsführer der Müller Transporte GmbH in Wiener Neudorf und der Fedl Kühllogistik GmbH in Kalsdorf, beide Österreich. Die Firmengruppe beschäftigt derzeit rund 510 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Vorjahr rund 60 Millionen Euro Umsatz. Ihre Fuhrparkflotte umfasst rund 270 Lkws und 300 Kühlsattelauflieger. Das Unternehmen betreibt Niederlassungen in Wiener Neudorf (Zentrale), Biedermannsdorf, Wien, Hörsching, Kalsdorf, Bratislava, Sierninghofen und Salzburg.
2009 nahm man grundlegende Veränderungen in der Personalentwicklung, der EDV, der Kostenrechnung und der Öffentlichkeitsarbeit in Angriff. Das Herzstück dabei bestand darin, die Fahrer und Lkws erfolgreich zu entkoppeln, wofür sogar eine heilige Kuh geschlachtet wurde: Bei Müller gibt es heute keine Stamm-Lkws mehr; vielmehr läuft die Kommunikation zwischen dem Speditions- und dem Fahrerdisponenten. Im Gegensatz zu anderen Flottenmanagements übernehmen Müllers Fahrer für jede Fahrt einen anderen, dafür individuell vorbereiteten, gut gewarteten und gründlich gereinigten Lkw. „Nur so kann der Lkw immer fahren, während der Fahrer geregelte Arbeitszeiten hat“, erklärt Müller, der im April in Salzburg seine achte Niederlassung eröffnete. „Damit wollen wir stärkere Akzente in Westösterreich und Süddeutschland setzen.“ Bisher lag sein Aktionsradius eher im Dreieck Wien – Graz – Hörsching, wo Müller eine Lagerhalle betreibt.
Seit Oktober 2014 ist Fritz Müller auch Alleineigentümer eines ursprünglich gemeinsam mit dem steirischen Transportunternehmer Johann Fedl gegründeten Kühllogistikunternehmens: „Wir hatten die Kapazitäten, und Fedl das Know-how sowie den optimalen Standort.“
SPITZENQUALITÄT ERFORDERT ERSTKLASSIGE AUSSTATTUNG
Für den temperaturgeführten Umgang mit hochsensiblen Gütern setzt Müller auf zwei Grundsäulen – eigenes Personal und eigenes Equipment. Bei Letzterem setzt das Unternehmen verstärkt auf Kühlsattelauflieger der Krone Nutzfahrzeug Gruppe.
Dabei entwickelte sich in den letzten Jahren eine immer engere und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit. „Wir erkannten in Müller einen bedeutenden Kühlspediteur und Innovator in Österreich“, erklärt Krone-Geschäftsführer Frank Albers. Umgekehrt schätzt Müller Krones unmittelbare Marktpräsenz in Österreich durch drei Außendienstmitarbeiter. Auch der Wartungs- und Reparaturservice – ein besonders wichtiger Aspekt bei Kühlflotten – funktioniere reibungslos und unbürokratisch.
Was also lag näher, als mit Fritz Müller einen Verfechter disruptiver Technologien als Testpartner von Krone ins Boot zu holen. Einen guten Anlass dazu bot die Entwicklung von Celsineo – einer gemeinsamen Marke der Familienunternehmen Krone und Liebherr. Für beide Partner ist es neben der technischen Entwicklung wichtig, ihr Produkt in der Praxis zu testen und weiterzuentwickeln. „Schließlich sollen nicht bestehende Systeme modelliert, sondern das Kühlgerät neu erfunden werden“, betont Albers.
Dies sei, bescheinigt Müller, mit der Drei-Modul- Idee exzellent gelungen. Besondere Vorteile für den Spediteur sieht er im Kundendienst: „Durch das Plug-and-play-Prinzip braucht der Service vor Ort keinen Kältetechniker mehr, wodurch das Gerät viel einfacher und kostengünstiger zu reparieren beziehungsweise zu warten ist.“
Dabei entwickelte sich in den letzten Jahren eine immer engere und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit. „Wir erkannten in Müller einen bedeutenden Kühlspediteur und Innovator in Österreich“, erklärt Krone-Geschäftsführer Frank Albers. Umgekehrt schätzt Müller Krones unmittelbare Marktpräsenz in Österreich durch drei Außendienstmitarbeiter. Auch der Wartungs- und Reparaturservice – ein besonders wichtiger Aspekt bei Kühlflotten – funktioniere reibungslos und unbürokratisch.
Was also lag näher, als mit Fritz Müller einen Verfechter disruptiver Technologien als Testpartner von Krone ins Boot zu holen. Einen guten Anlass dazu bot die Entwicklung von Celsineo – einer gemeinsamen Marke der Familienunternehmen Krone und Liebherr. Für beide Partner ist es neben der technischen Entwicklung wichtig, ihr Produkt in der Praxis zu testen und weiterzuentwickeln. „Schließlich sollen nicht bestehende Systeme modelliert, sondern das Kühlgerät neu erfunden werden“, betont Albers.
Dies sei, bescheinigt Müller, mit der Drei-Modul- Idee exzellent gelungen. Besondere Vorteile für den Spediteur sieht er im Kundendienst: „Durch das Plug-and-play-Prinzip braucht der Service vor Ort keinen Kältetechniker mehr, wodurch das Gerät viel einfacher und kostengünstiger zu reparieren beziehungsweise zu warten ist.“
Zuverlässigkeit und Qualität – nicht umsonst setzt Fritz Müller verstärkt auf Kühlsattelauflieger von Krone.
SYNERGIEEFFEKTE DURCH KOMPLEXE IT
„In der heutigen Zeit geschieht es selten, dass bei Umstrukturierungen im Unternehmen die Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren“, sagt Müller, dessen Firma ihren Erfolg auf einem selbstentwickelten Prozess- und IT-System begründet. Im Hintergrund agierend, steuert der Unternehmer die Interessen von Speditionsbetrieb und Fuhrparkabteilung so, dass gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessert werden.
Bei der Implementierung der einzelnen Komponenten, beispielsweise von Fahrerkonten, dem Verfügbarkeitsmanagement und der Verbrauchskontrolle, arbeitete Müller mit Consulter Acon zusammen, einer auf Prozessoptimierungen in Produktionsbetrieben spezialisierten Wiener Beratungsfirma.
Für die Fahrzeugnavigation setzt Müller auf bewährte Telematik- wie auch auf neuartige Satellitensysteme. Jede Menge nützliche Daten sind also vorhanden. Doch was muss getan werden, um die Daten noch besser vernetzt auch effektiv verarbeiten zu können? Werden Lkws in absehbarer Zeit zum Beispiel ihre Teilladungen selbst suchen? „Noch ist das alles Fantasie“, gibt Müller zu, „die Veränderungsbereitschaft dafür steckt jedoch schon heute in mir.“ Wenn hier nicht jeder für sich entwickeln und den Stein der Weisen suchen würde, könnte er sich ein digitales und automatisiertes Zusammenspiel von unterschiedlichen Plattformen, Transportunternehmen und Speditionen schon in wenigen Jahren gut vorstellen. Im Vordergrund stünde dabei eine noch straffere Reduzierung des Leerfahrtenanteils – gerade in Zeiten, wo Handel und Industrie die Logistik immer mehr vor sich hertreiben.
Bei der Implementierung der einzelnen Komponenten, beispielsweise von Fahrerkonten, dem Verfügbarkeitsmanagement und der Verbrauchskontrolle, arbeitete Müller mit Consulter Acon zusammen, einer auf Prozessoptimierungen in Produktionsbetrieben spezialisierten Wiener Beratungsfirma.
Für die Fahrzeugnavigation setzt Müller auf bewährte Telematik- wie auch auf neuartige Satellitensysteme. Jede Menge nützliche Daten sind also vorhanden. Doch was muss getan werden, um die Daten noch besser vernetzt auch effektiv verarbeiten zu können? Werden Lkws in absehbarer Zeit zum Beispiel ihre Teilladungen selbst suchen? „Noch ist das alles Fantasie“, gibt Müller zu, „die Veränderungsbereitschaft dafür steckt jedoch schon heute in mir.“ Wenn hier nicht jeder für sich entwickeln und den Stein der Weisen suchen würde, könnte er sich ein digitales und automatisiertes Zusammenspiel von unterschiedlichen Plattformen, Transportunternehmen und Speditionen schon in wenigen Jahren gut vorstellen. Im Vordergrund stünde dabei eine noch straffere Reduzierung des Leerfahrtenanteils – gerade in Zeiten, wo Handel und Industrie die Logistik immer mehr vor sich hertreiben.
PERSONAL
Lkw-Fahrer sind ein kostbares Gut. Aus Müllers Sicht hängt ihr Wohlbefinden auch von Dingen ab, die nicht unbedingt mit Geld zu tun haben. Seine Fahrer nächtigen beispielsweise kostenlos in Hotels, wenn die Lenk- und Ruhezeiten eine Heimfahrt nicht erlauben, denn im Gegensatz zu anderen Transportunternehmen fahren Kühlsattelzüge sieben Tage die Woche. „Nur in Ausnahmefällen, wenn es wirtschaftlich gar nicht anders vertretbar ist, verbringt bei uns ein Fahrer seine 45-stündige Ruhepause im Fahrzeug“, betont Müller, dem es dank seines ausgewogenen Führungsstils nicht schwerfällt, Überzeugungsarbeit bei Veränderungen zu leisten.
Fotos: Gregor Schweinester
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