AUSGLEICH

Zehn Jahre Tüfteln an einem Auto

Dirk Barlage restauriert Oldtimer – vor allem von Mercedes. Sein liebster Wagen ist so alt wie er selbst.

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in Mercedes 190 SL Cabrio, Baujahr 1959 und damit genauso alt wie er, war der erste Oldtimer, den sich Dirk Barlage gekauft hatte, und ist immer noch sein liebster. Barlage ist Fan historischer Fahrzeuge, fünf davon stehen heute in seiner Garage. „Wenn man ein Auto restauriert, muss man systematisch arbeiten und Ausdauer haben. Das nehme ich auch mit in den Beruf “, so Barlage. Der Diplom-Ingenieur der Feinwerktechnik ist bei Krone im Produktmanagement tätig. Gegenwärtig arbeitet er als Projektleiter am neuen Containerchassis TU70.

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DIRK BARLAGE
ALTER: 59
HOBBY: OLDTIMER RESTAURIEREN
AKTIV SEIT: 1984 


Als Student, mit Mitte 20, kratzte er all sein Geld zusammen und erfüllte sich mit dem Kauf des SL Cabrios einen Traum. „Ich habe den Wagen komplett neu aufgebaut, viele Teile restauriert und handwerklich aufgearbeitet“, erzählt Barlage. „Das ist mir wichtig: Ich will es nicht aus neuen Teilen frisch zusammenbauen.“ Rund zehn Jahre hat es gedauert. „Mir blieb damals wenig Zeit zum Schrauben, denn ich habe eine Familie gegründet und ein Haus umgebaut – natürlich mit einer beheizten Garage.“ Es folgten unter anderem ein Mercedes SL Pagode und ein Coupé – er blieb der Marke weitgehend treu, nur ein Chevrolet-Pick-up macht die Ausnahme. Den hat er vor Kurzem auf dem Oldtimermarkt in Bockhorn entdeckt. Der Markt ist deutschlandweit der größte seiner Art und wichtiger Kontaktpunkt für Oldtimerfans.

RESTAURATIONSKURSE BEI MERCEDES

Denn wer ein altes Fahrzeug in Eigenregie restaurieren will, braucht mehr als handwerkliches Geschick. „Wo man heute Ersatzteile relativ leicht per Internet bekommt, musste man früher sehr gut vernetzt sein“, so Barlage. Er ist Mitglied in der Mercedes- Benz-Interessengemeinschaft und konnte darüber an Restaurationskursen im Schulungszentrum des Herstellers teilnehmen.

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Heute ist der 1959er-Mercedes rund 25-mal mehr wert, als Dirk Barlage einst dafür bezahlt hat; es stecken aber auch rund 3.500 Stunden Arbeit drin. Und verkaufen würde der Bastler ihn niemals. „Ich will nicht mit den Fahrzeugen handeln, für mich sind sie kein ‚Garagengold‘. Es ist ein reines Hobby, bei dem ich mich wunderbar entspannen kann.“

Fotos: Sandra Sommerkamp privat

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