Ausgleich

Zur Nordic Trophy bis nach Schweden

Andreas Bülow, Mitarbeiter in der Auslieferung bei Brüggen, restauriert in seiner Freizeit eine Scania-Zugmaschine.

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ier noch mal polieren, da den Rückspiegel zurechtrücken: Wenn in Lübtheen ein Fahrzeug den Hof verlässt, achtet Andreas Bülow auf jedes Detail. Der 36-Jährige, der bei Brüggen in der Auslieferung arbeitet, restauriert in seiner Freizeit eine Scania-Zugmaschine von 1995. Bevor er damit zu Lkw-Treffen fährt, putzt er den Wagen bis in die letzte Ecke, denn: „Da muss das Fahrzeug optisch super dastehen, und deshalb versucht man alles herauszuholen“, so Bülow. Dieses Gespür für Feinheiten nimmt er mit in den Job – genau wie die Leidenschaft für Nutzfahrzeuge.
                  

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ANDREAS BÜLOW
ALTER: 37
HOBBY: ZUGMASCHINEN
RESTAURIEREN
AKTIV SEIT: 2012

Die liegt in der Familie: „Mein Vater war Verkehrsmeister, und mein Onkel ist Fernfahrer – mit ihm bin ich schon als kleines Kind in den Ferien auf dem Beifahrersitz auf Tour gegangen.“ Er selbst wurde dann auch Berufskraftfahrer, machte noch eine Ausbildung zum Speditionskaufmann und war 15 Jahre lang als Fahrer, Disponent und Fuhrparkleiter in einer Spedition tätig. Seit rund vier Jahren arbeitet er bei Brüggen in Lübtheen in der Auslieferung.

„Irgendwann hatte ich die Idee, dass ich selbst so ein Fahrzeug besitzen möchte“, erinnert er sich. 2012 fand er einen SCANIA 143 420 V8. „Die Maschine hat einen schönen Klang und ein tolles Design.“ Den Lkw mit eigenem Aufbau hatte der Vorbesitzer zu einem Wohnmobil umgebaut. Bülow veränderte das Chassis und den Radstand, somit wurde aus dem Fahrzeug mit Festaufbau eine Sattelzugmaschine. Hierzu kürzte, entrostete und lackierte er das Chassis und versah es mit überholten Anbauteilen. Die Lackierung des Fahrerhauses steht noch aus. Das Interieur wurde mit Ahle, Faden und Knöpfen in Eigenarbeit abgesteppt: „Mit den technischen Details kenne ich mich aus, das Polstern musste ich mir erst aneignen. Hier hatte ich aber die tatkräftige Unterstützung meiner Lebensgefährtin.“

KOSTEN SIND EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG

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Fertig ist er noch lange nicht: „Es gibt jedes Jahr ein bisschen was zu tun. Ich lasse mir aber Zeit bei der Suche nach alten Teilen – auch, um es günstig zu halten. Wenn das Fahrzeug ab 2025 als Oldtimer gilt, eröffnen sich neue Möglichkeiten ohne eine Kostenerhöhung. Derzeit fährt er zwei- bis dreimal pro Jahr zu Lkw-Treffen – dann aber auch schon mal bis Schweden, zur Nordic Trophy Truckshow. Und er hat einen Traum: „Mal eine richtige Tour mit dem Fahrzeug zu machen, vielleicht einen Hilfstransport, zum Beispiel in die Ukraine – ja, das ist mein großes Ziel.“

Fotos: privat

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