Spaziergang

Energie für die Welt

Um dem Klimawandel zu begegnen, müssen laut Experten alternative Energien voll ausgeschöpft werden. Windkraftanlagen sind Symbole für die Energiewende. Enercon ist einer der größten Hersteller von Windenergieanlagen. Bernard Krone traf den Geschäftsführer Simon-Hermann Wobben am Stammsitz in Aurich.

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Windkraftanlagen nutzen die Kraft der Natur: Herr Wobben, was fasziniert Sie ganz persönlich an der Stärke des Windes?
Simon-Hermann Wobben:
Wind ist eine der größten und zum Teil unberechenbaren Naturgewalten auf diesem Planeten. Deshalb finde ich es umso beeindruckender, dass wir mit unserer Technologie diese enorme Kraft kontrolliert und umweltverträglich zur weltweiten Energieerzeugung und -versorgung einer Vielzahl von Menschen nutzen.

Herr Krone, welches Potenzial sehen Sie in alternativen Energien für die Transportbranche?
Bernard Krone:
Das Potenzial ist definitiv groß, und ich bin mir sicher, dass wir hier in den kommenden Jahren einige interessante Neuheiten sehen werden. Wir selbst arbeiten zum Beispiel im Rahmen eines Forschungsprojekts daran, inwieweit zurückgewonnene Bremsenergie zum Betrieb von Energieverbrauchern an der gezogenen Einheit genutzt werden kann. Dazu wurde ein Kühlsattelauflieger aufgebaut, der mit dem Prinzip der Energierückgewinnung arbeitet – der sogenannten Rekuperation. Ein anderes Thema ist natürlich die elektrisch angetriebene Zugmaschine. Auch das ist ein spannender Ansatz, ebenso wie der Wasserstoffverbrennungsmotor. Und nicht zuletzt gibt es ja in der Schifffahrt auch Versuche, die Windenergie zu nutzen, indem man computergesteuerte Zugdrachen an Frachtern befestigt, die zusätzlich zum Motor die Schiffe ziehen.
  


»Wir bieten den Mitarbeitern ein hohes Maß an Gestaltungsspielraum mit viel Eigenverantwortung.«


Simon-Hermann Wobben



Woraus zieht Enercon als Unternehmen Kraft, und wie wird sie bewahrt?
Simon-Hermann Wobben:
Enercon ist mit 33 Jahren ein relativ junges Familienunternehmen, dessen Unternehmenskultur bis heute stark vom Unternehmensgründer, meinem Onkel Dr. Aloys Wobben, und seiner Vision ‚Energie für die Welt‘ geprägt ist. Sein Lebenswerk wird durch die 2012 gegründete Aloys-Wobben-Stiftung bewahrt, die die Unabhängigkeit und den Fortbestand des Unternehmens langfristig sichert. Ganz entscheidend dabei sind jedoch von Anfang an unsere gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiter. Deshalb investieren wir stetig in deren Aus- und Weiterbildung sowie in die Gestaltung modernster Arbeitsplätze. Zudem bieten wir den Mitarbeitern ein hohes Maß an Gestaltungsspielraum mit viel Eigenverantwortung; bei Enercon darf man ausprobieren. Das fördert die Motivation und den Innovationsgeist der Mitarbeiter, was letztlich dem Unternehmen und unseren Produkten zugutekommt.

Woraus ziehen Sie persönlich Kraft, was macht Sie stark für Ihr Engagement als Unternehmer?
Simon-Hermann Wobben:
Ich persönlich verstehe es als Privileg, ein so elementares Thema wie die nachhaltige Energieerzeugung und -versorgung aktiv mitzugestalten und stetig mit den Herausforderungen zu wachsen – von denen gibt es für die Windenergiebranche momentan sehr viele. Das bringt natürlich viel Verantwortung mit sich, gibt aber auch Kraft und motiviert mich weiterhin, mich der vielfältigen Themen anzunehmen. Zudem ist es wichtig, sich einen privaten Ausgleich zu schaffen; ich verbringe meine freie Zeit am Wochenende am liebsten im schönen Emsland.

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Woraus zieht die Unternehmensgruppe Krone ihre Kraft?
Bernard Krone: Eine besondere Stärke ist unsere Innovationskraft. Wenn man bei den Entwicklungen mit vorn dabei sein will, dann muss man im engen Dialog mit den Kunden stehen, um herauszuhören, was sie brauchen. Darüber hinaus bedarf es natürlich auch einer soliden Kapitaldecke. Hier ist Krone seit jeher sehr gut aufgestellt. Damit das auch künftig so bleibt, setzen wir auf konsequentes Controlling und hinterfragen regelmäßig, ob das, was wir machen, strategisch und finanziell in die richtige Richtung geht.

Wie spüren Sie die Kraft von Krone in Ihrer täglichen Arbeit?
Bernard Krone:
Mich begeistert die außerordentliche Loyalität unserer Kunden und unserer Mitarbeiter. Viele Kunden und auch viele Mitarbeiter sind Krone bereits über mehrere Generationen treu. Täglich besuchen Kunden aus der ganzen Welt unsere Produktionsstandorte, wenn sie etwa Fahrzeuge bestellen oder abholen. Und ihr positives Feedback auf unsere hochmoderne und professionelle Fertigung bestärkt uns zusätzlich in unserer Strategie.


»Wir sind immer mehr als Mobilitätsdienstleister gefragt.«


Bernard Krone



Enercon und Krone sind Familienunternehmen: Welche Stärken spiegelt das für Sie wider?
Simon-Hermann Wobben:
Als Unternehmensführung in einem Familienunternehmen haben wir eine besondere Verantwortung: die Verantwortung, das Erarbeitete langfristig zu bewahren, und die Verantwortung für unsere Mitarbeiter. Deshalb konzentrieren wir uns auf das, was wir am besten können: die technologisch und qualitativ hochwertigste Windenergieanlage am Markt zu entwickeln und zu fertigen. Unsere Unabhängigkeit ist dabei ein zentrales Gut, um langfristig und aus eigener Kraft zu wachsen und unserer Verantwortung nachzukommen.

Bernard Krone: Für Krone ist Verantwortung ebenfalls eine der wichtigsten Stärken: Verantwortung für unsere Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten ebenso wie für unsere Umwelt und die Region. Krone ist jetzt 111 Jahre alt und wird inzwischen von der vierten Generation geführt. Und natürlich handle ich in dem Bewusstsein, dass ich das Unternehmen in einigen Jahrzehnten an die nächste Generation übergeben werde. Außerdem sind mittelständische Familienunternehmen einfach schneller in ihren Prozessen als große Konzerne, daraus resultiert zum Beispiel auch die hohe Innovationskraft.

ZUR PERSON

Simon-Hermann Wobben, Jahrgang 1982, leitet Enercon gemeinsam mit Hans-Dieter Kettwig als Geschäftsführer und verantwortet die Bereiche Produktion, Forschung & Entwicklung, Personal, Qualität und HSE. Wobben hat Betriebswirtschaftslehre studiert und stieg 2002 bei Enercon ein. Als Neffe des Gründers Aloys Wobben ist er mit dem Unternehmen groß geworden. Seit 2013 ist er Mitglied des Vorstands der Aloys-Wobben-Stiftung.


Wie profitieren Ihre Kunden von diesen Stärken?
Simon-Hermann Wobben:
Unser Leistungsanspruch, die Technologie- und Qualitätsführerschaft innezuhaben, drückt sich in der stetigen Weiterentwicklung unserer Technologien aus. Zuletzt haben wir im September unsere neue Drei- Megawatt-Klasse präsentiert. Auch mit diesen neuen Anlagen garantieren wir individuelle Lösungen für unsere Kunden, die höchsten Qualitäts- und Technologiestandards sowie den marktseitigen Anforderungen entsprechen. Durch unsere dezentralen Strukturen sind wir nah am Kunden und stetig im persönlichen Austausch. Das ermöglicht es uns, mit maximaler Flexibilität zu agieren und unseren hohen Qualitätsanspruch sicherzustellen, auf den sich unsere Kunden seit über 30 Jahren verlassen.

Bernard Krone: Unsere Kunden wollen qualitativ hochwertige Fahrzeuge zu einem fairen Preis. Zudem sind wir immer mehr als Mobilitätsdienstleister gefragt: Themen wie Full Service, Konnektivität und auch ökologische Aspekte spielen eine immer größere Rolle. Diesen Trend haben wir aufgegriffen und bieten rund um den Trailer professionelle, praxisgerechte Produktlösungen, sodass jeder Kunde für sich die passenden Leistungen auswählen kann. Ob Finanzierung, ein schnelles Ersatzteilnetz oder Full Service – wir sind ein starker Partner.


Fotos: Stefan Schöning, pixelio / Rainer Sturm

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