Technik

100 Prozent Transporteffizienz

Mit der Laderaumerkennung Krone Smart Scan lässt sich der Trailer optimal ausnutzen – effizient, günstig und intelligent.

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und 25 Prozent aller Trailer auf den Straßen fahren leer, und 30 bis 50 Prozent der restlichen Fahrzeuge sind nicht voll ausgelastet – mit Krone Smart Scan könnte man ihren Laderaum zu 100 Prozent nutzen. Das innovative Kamerasystem zur Laderaumüberwachung ermöglicht eine optimale Auslastung bis auf den letzten Zentimeter. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 hat Krone Smart Scan zum ersten Mal vorgestellt und es wurde mit dem Trailer Innovationspreis in der Kategorie Smart Trailer ausgezeichnet. Das System wird derzeit mit ausgewählten Kunden in der Praxis erprobt, bevor es 2019 auf den Markt kommen wird. „Wir entwickeln Smart Scan kontinuierlich weiter und können in Zukunft unter anderem die Anbindung an Frachtenbörsen ermöglichen“, sagt Kurt Kunz, Leiter Forschung/Vorentwicklung und Elektronik der Krone Nutzfahrzeug Gruppe.

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»Wir haben Smart Scan als System mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis konzipiert.«


Kurt Kunz


INFORMATIONEN IN ECHTZEIT

Smart Scan liefert Disponenten und Fahrern in Echtzeit Informationen darüber, wie viel Kapazität ein Fahrzeug noch bietet und wo genau im Laderaum noch Platz frei ist. Dazu wird eine Kamera an einem der hinteren Eckpfosten im Trailer angebracht und kalibriert, um größtmögliche Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Die Kameras produzieren digitale 2D-Bilder – rund um die Uhr und bei allen Lichtverhältnissen. Über einen Algorithmus lassen sich die Fotos so auswerten, dass klar wird, welche Bereiche beladen und welche frei sind. Die Aufteilung wird im Telematikportal mit grünen und roten Flächen visualisiert. „Der Disponent sieht also schnell und einfach, wo noch Platz ist und der Trailer weitere Ladung aufnehmen kann“, so Kunz. „Er kann diese Informationen in seine Planung von Routen und Ladeaufträgen einbeziehen und zusätzliche Aufträge annehmen. Dann informiert er beispielsweise den Fahrer, dass der auf seiner Tour noch eine Teilladung aufnehmen soll.“

KRONE TELEMATICS

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Smart Scan ist optimal auf Krone Telematics mit dem zugehörigen Telematikportal ausgerichtet: Über Sensoren am Trailer generiert das System Daten zum Transport, die von der eingebauten Telematikbox per Funk in eine Cloud übertragen werden. Der Disponent kann das Portal über eine Web-Anwendung jederzeit einsehen. Über eine App ist es auch mobil erreichbar. Der Frachtführer hat online jederzeit den Überblick über Position, Zustand oder Temperatur der Transporte – und in Zukunft auch über freie Ladekapazitäten.


ANBINDUNG AN FRACHTENBÖRSEN

Diese Funktion wird erweitert um „Smart Capacity Management“: „Die Anbindung an Frachtenbörsen wird ein sehr großes Potenzial auch für kleinere Speditionen eröffnen“, erklärt Kurt Kunz. „Sie könnten ihre individuellen Kapazitäten darüber vollautomatisch mit potenziellen Transportaufträgen abgleichen und zusätzliche Umsätze erzielen.“ Die clevere Vernetzung von Fahrzeug, Spedition, Verlader und Empfänger bedeutet für alle Seiten enorme Effizienzgewinne. Dabei ist Smart Scan selbst effizient kalkuliert: „Wir haben es als System mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis konzipiert“, so Kunz. In puncto Leerraum im Trailer sei die Supply Chain noch sehr intransparent, erklärt er: „Unser System zur Laderaumerkennung hat das Potenzial, Kapazitäten zu finden und damit die Auslastung des Transports deutlich zu erhöhen.“ Die Nutzer bekommen so auch die Chance, neue Kunden zu gewinnen. Zudem werden bisher manuell bearbeitete Prozesse durch automatisierte Abläufe ersetzt: „Der Disponent wird weniger operativ arbeiten, sondern bekommt mehr Freiraum, um sich einen Gesamtüberblick über die Flotte zu verschaffen und sie zu überwachen.“
 
Die Kamera scannt den Innenraum des Trailers, ein Algorithmus berechnet die Flächen.
Die Kamera scannt den Innenraum des Trailers, ein Algorithmus berechnet die Flächen.

Fotos: fotolia/radachynskyi, Krone

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