Kooperation

Die ETA exakt vorhersagen

Durch eine globale Partnerschaft mit dem auf Supply-Chain-Visibility spezialisierten, französischen Unternehmen Shippeo kann Krone Telematics die voraussichtliche Ankunftszeit (ETA) eines Transports sehr genau benennen. Die Kooperation soll weitere Innovationen hervorbringen.

B
is zu zwölf Stunden im Voraus kann das technische Überwachungssystem Krone Telematics die Ankunftszeit eines Lkws exakt vorhersagen. Eine Kooperation mit dem europäischen Marktführer in Supply-Chain-Visibility, dem französischen Unternehmen Shippeo, ermöglicht diese präzise Angabe. Dabei ist die voraussichtliche Ankunftszeit beim Empfänger, die sogenannte ETA (Estimated Time of Arrival), bei einem Truck weitaus schwieriger zu berechnen als beispielsweise bei privaten Paketsendungen. Denn neben der Verkehrssituation und den Wetterbedingungen wird sie von vielen weiteren Parametern wie der Dauer des Be- und Entladens beeinflusst. Shippeo erreicht mit maschinellem Lernen und einem Algorithmus, der über 200 Parameter berücksichtigt, die genaueste Vorhersage der ETA auf dem Markt. Für die Kunden von Krone bedeutet das: Sie bekommen verlässliche Informationen über ihre Transporte, mit denen sie planen können und die ihnen mehr Effizienz ermöglichen.
                                    

KOMPLEXESTES MODELL BRINGT GRÖSSTEN ERFOLG

„Die Zahlen, die ich gesehen habe, waren absolut beeindruckend“, sagt Stefan Binnewies, der als Chief Operating Officer (COO) die Nutzfahrzeugsparte von Krone im Vorstand der Holding koordiniert. „Mit so vielen Variablen hat Shippeo das komplexeste Modell für die ETA-Berechnung entwickelt, das ermöglicht auch die größte Erfolgsbilanz.“ Krone hat eine globale strategische Partnerschaft mit Shippeo gestartet und kann damit als erster Trailerhersteller weltweit ETA-Vorhersagen in Echtzeit bereitstellen.

Lucien Besse, COO und Co-Gründer von Shippeo, erklärt die Präzision der Plattform unter anderem mit einer sehr breiten Datenbasis: „Seit sieben Jahren verfolgen wir in Europa etwa zehn Millionen Sendungen pro Jahr auf unserer Plattform. Auf Grundlage dieser Informationen konnten wir den Algorithmus sehr detailliert aufbauen und eine so hohe Genauigkeit sicherstellen.“ Besonders nützlich ist die exakte Vorhersage für Kunden aus dem Automobilbau, bei denen die Produktion von einer genauen Planung der Anlieferungen abhängig ist. „Auf Baustellen hat der Zeitpunkt der Lieferung ebenfalls einen großen Einfluss auf die Abläufe vor Ort. Und selbst im Einzelhandel wollen die Ladenbesitzer wissen, wann der Lkw ankommt“, so Besse.


ECHTE INNOVATIONSPARTNERSCHAFT

Die ETA exakt vorhersagen Image 1
Stefan Binnewies,
Chief Operating Officer (COO) der Nutzfahrzeugsparte von Krone
Die ETA exakt vorhersagen Image 2
Lucien Besse,
COO und Co-Gründer von Shippeo
Die Kooperation ist eine echte Innovationspartnerschaft: Krone und Shippeo wollen ihre Erfahrungen und ihr Know-how gemeinsam nutzen, um daraus neue Systemlösungen für Transport und Logistik zu erschaffen. „Wir sprechen über sehr konkrete Entwicklungen in den nächsten zwei bis drei Jahren, haben aber auch schon Ideen für die kommenden 10 bis 15 Jahre gesammelt“, berichtet Lucien Besse. „Auch für uns ist es eine echte Partnerschaft. Wir kommen aus der Welt der Verlader und können viel von Krone lernen.“ Statt wie bisher die Daten von Lkws zu nutzen, wird die ETA der Software zum ersten Mal direkt in einen Lkw eingebettet – der Fahrer sieht sie dann in Echtzeit auf dem Display in seinem Fahrerhaus. „Krone kann sicher auch von unseren Erfahrungen profitieren. Ich bin mir sicher, dass wir weiterhin viele interessante Diskussionen führen werden, die auch in Co-Innovationen münden können.“

Für Stefan Binnewies zeigt die Kooperation mit Shippeo einmal mehr, welche rasante Entwicklung die Digitalisierung möglich macht. „Vor zehn Jahren waren unsere Trailer kaum mit Sensoren ausgestattet, noch hatten sie Daten generiert“, erklärt er. Heute biete Krone einen smarten Trailer an, in dem beispielsweise eine Kamera installiert werden kann, die automatisch die noch verfügbare Ladekapazität bestimmen kann und dann durch direkte Anbindung an Logistikmarktplätze eine höhere Auslastung der Transporte und damit mehr Wertschöpfung ermöglicht – das innovative und preisgekrönte Smart Capacity Management. „Bis zu diesem digital vernetzten Prozess war es ein gewaltiger Sprung, den wir dank unserer Erfahrung und profunden Kenntnis in der Trailerproduktion nehmen konnten. Ich denke, dass der Trend, immer mehr Daten und Sensorik in die Trailer und die Logistikprozesse zu integrieren, andauern wird. So machen wir ihn für unsere Kunden intelligenter. Denn wir wollen das Potenzial, das die Technologien bieten, für sie voll ausschöpfen.“


IN ZUKUNFT VOLL INTEGRIERTE PROZESSE

Das gemeinsame Ziel der beiden Unternehmen sei es, „den besten Trailer mit dem besten Service innerhalb des Trailers zu ermöglichen“, bestätigt Besse. „Wenn man als Spediteur einen Trailer kauft, will man auch die Dienstleistungen rund um diesen Trailer nutzen.“ Krone bietet mit dem Tochterunternehmen Datineo, das Programme in den Bereichen Telematik, Big Data und Internet of Things entwickelt, bereits einige an. Die Plattform, die Shippeo bietet, kann das optimal ergänzen. Stefan Binnewies sieht den Trailer von morgen als ein Fahrzeug an, das in voll integrierten Prozessen unterwegs ist. „Heute kann es vorkommen, dass ein Kühltrailer nicht entladen werden kann, weil man bei der Entladestelle noch nicht damit gerechnet hat. Mit einem Echtzeitdatenmanagement muss das nicht mehr passieren“, ist er überzeugt. „Ein anderes Beispiel ist, dass unsere Anhänger irgendwann vollautomatisch be- und entladen werden können. Das Equipment für Be- und Entladung bekommt dann von dem intelligenten Kapazitätsmanagement die nötigen Informationen.“

Krone werde auch in Zukunft ein Unternehmen bleiben, das Trailer produziere. „Aber wir werden unsere Trailer durch eigene Elemente, Sensoren und Systeme immer intelligenter machen und durch das Hinzufügen von Informationen und Kompetenzen mit Partnern wie Shippeo einen Ende-zu-Ende-Logistikprozess für unsere Kunden immer stärker optimieren“, so Binnewies. „Ich freue mich auf alles, was wir da noch entdecken können, und auf die Zusammenarbeit mit klugen Köpfen. Gemeinsam können wir Produkte für die Herausforderungen von heute und morgen entwickeln.“
                
Fotos: iStock/Jackie Niam, Krone, Shippeo

Artikel empfehlen

Datenschutz